Die Baubranche hätte nicht nur den Schlüssel zu Häusern, sondern sprichwörtlich auch für die Zukunft.
Warum ist das so?
Ich bin der Meinung, dass wir gesellschaftlich nur dann eine gemeinsame Zukunft haben, wenn wir die Energiewende und damit das Abwenden der Klimakatastrophe bewältigen. Dazu gehört ein komplettes Neudenken an vielen Stellen im alltäglichen Leben, wirtschaften und konsumieren. Aber es bedeutet vor allem ein Neudenken in der Art und Weise wie Energie gewonnen, verteilt und konsumiert wird.
Ziel meiner gesamten Ausführungen bei autark.haus ist ja eben genau der Umstand, ein Neudenken zu etablieren um sich von alten Etablissements zu lösen. Das bedeutet ganz konkret:
- Abkehr von der zentralen, fossilen Energiegewinnung und den dazu gehörenden Mechaniken
- Ein Ende der Abhängigkeit von starren, unbeweglichen Energieerzeugern
- Dezentrale Energiegewinnung als den neuen Standard etablieren
- Autark Energie zu produzieren, konsumieren und zu solidarisch verteilen
- „Herr“ seiner Energie und deren Verwendung zu sein
Nun sind dies sehr plakative Forderungen und daher auch nur geeignet, um meine obersten Ziele zu markieren. Mein Anliegen dieses Blogs ist aber vor allem, aus plakativen, politischen Forderungen konkrete Handlungsanweisungen und Optionen abzuleiten; Und dafür brauchen wir die deutschen Mittelstandsunternehmen. Vor allem die familiengeführte Unternehmen haben strukturbedingt ein großes Interesse daran die Zukunft aktiv mitzugestalten und nicht nur in kurzen Zeitperioden zu denken.
Um den Bogen zum Anfang zu schlagen: Ganz konkret fordere ich unter den deutschen KMUs die deutschen Bauunternehmen heraus, sich den Herausforderungen zu stellen, um die genannten Forderungen in einem ersten Schritt zu konkretisieren und damit in einem zweiten Schritt zu ermöglichen.
- Im ersten Schritt muss ein Produkt entwickelt werden, welche alle Anforderungen erfüllt, um damit energieautark leben und gleichzeitig einen gesellschaftlichen Mehrwert leisten zu können. Das ist die Pflicht.
- Die Kür ist es, dieses Produkt dann in einem zweiten Schritt massentauglich zu vermarkten.
Mein Appell
Bauunternehmen haben die einzigartige Möglichkeit mit bestandsfähigen Produkten, welche in der Regel mehrere Generationen überdauern, den nötigen Wandel massenkompatibel einzuläuten, der eine erfolgreiche Energiewende und somit eine Abkehr des Klimawandels ermöglicht. Bauunternehmen sollten in allererster Linien nachhaltig denken und sich von kurzfristigen Trends und einer Architektur, die vorübergehend en vogue ist, lösen. Es muss langfristig entlang der Produktlebenserwartung geplant werden. Der Markt ist immer noch so günstig geneigt, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden können; wenn man nur will!
Das Autarkhaus
Das Produkt, das ich appelliere zu entwerfen ist ein Haus, welches Energie autark produziert, speichern und bedarfsgerecht verteilen kann. Wichtig ist dabei die umgekehrte Reihenfolge in der Entwicklung dieses Hauses: Die technischen Voraussetzungen zur Energiegewinnung- und Speicherung sollen Kern sein und zuerst entwickelt werden, das Haus „drumherum“ dann erst danach entworfen werden. Daraus ergibt sich folgender architektonischen Ansatz: Energy first.
Für die Umsetzung des ersten Schrittes lassen sich diese konkreten Anforderungen für die Umsetzung eines solchen Hauses auflisten:
- Autarke Energiegewinnung- und Nutzung
Photovoltaik als integrativer Bestandteil der Architektur - Batteriespeicher
- Gesamte Entechnisierung, kein Serverraum bspw.
- Batteriespeicher als Herzstück/Designelement
- BatterieOS als Steuereinheit und Plattform für Vernetzung und zukünftige Anwendungen
- Grünbedachung
- Anbindung an ein Safety-grid
- Aufbau einer Community
- Energieversorgung sozialschwacher Gegenden durch solidarische Verteilung der Überschüsse
Technisch gesehen sind die Anforderungen alle umsetzbar. Was es braucht ist Gestaltungswille, Mut und Know-How um ein solches Produkt schlüsselfertig zu entwickeln und massenkompatibel zu vermarkten. Dieses Autarkhaus ist der Grundstein um dessen Bewohnern ein energieautarkes Leben zu ermöglichen, die Gemeinde (Community) sowie mit der richtigen Partnerschaft sogar Genossenschaftsprojekte mit Strom zu versorgen.
Dies ist alles möglich. Es muss nur gemacht werden. Und deswegen möchte ich deutsche Bauunternehmen besonders in die Pflicht nehmen, eine zu verschiedenen Preispunkten angesiedeltes Produktportfolio zu entwerfen, welches ausschließlich aus Häusern besteht, welche die genannten Anforderungen erfüllen.
Die Umsetzung des ersten Schrittes ist keine technische Herausforderung, sondern ich persönlich sehe die Herausforderungen vielmehr im zweiten Schritt in der Vermarktung. Doch hier kann ich helfen. Für eine erfolgreiche, massenkompatible Vermarktung muss zunächst eine gesellschaftliche Aufklärung erfolgen, welche auf Mißstände aufmerksam macht und Möglichkeiten sowie Chancen aufzeigt.
Und dies ist ja das erklärte Ziel dieses Blogs.
