Welche Probleme müssen gelöst werden?
Ich bin kein Experte. Ich bin Beobachter. Ich habe Ideen. Ich habe Gestaltungswille. Dies ist der Grund, warum ich seit 2014 Inhaber und Co-Founder einer Kölner Digital Agentur bin. Dies ist auch der Grund, warum ich mich seit 2016 mit dem Thema Energiewende beschäftige.
Dabei fing alles mit einem Brief an: Meine Stromjahresrechnung verlangte eine saftige Nachzahlung. Was war passiert?
Zunächst war ich ratlos, nichts hatte sich meiner Meinung nach geändert. Ich hatte keine neuen Geräte angeschafft und meine Gewohnheiten ebenfalls nicht radikal geändert (beispielsweise das Licht die ganze Nacht brennen lassen). Ich musste also auf die Suche gehen. Sehr lästig.
Irgendeines meiner Geräte verbrauchte also mehr Strom als sonst. Nur welches? Und wie konnte ich das herausfinden? Ich kaufte mir einen Stromverbrauchszähler, welchen ich zwischen Gerät und Steckdose steckte um den jeweiligen Stromverbrauch messen zu können.
Ich besaß zu dem Zeitpunkt 23 Geräte inkl. Leuchtmittel, die ich messen musste. Da ich einen auffallend hohen Mehrverbrauch hatte, entschied ich mich zunächst die großen Geräte zu messen und die Leuchtmittel zunächst außen vorzulassen. Dabei versuchte ich im Vorfeld den angegebenen, durchschnittlichen Stromverbrauch zu ermitteln und diesen dann mit dem Gemessenen zu vergleichen. Ich fing mit der Waschmaschine im Keller an. Danach folgten Trockner und mein Computer. Keine Abweichungen. Dann war mein Kühlschrank dran. Boom! Übeltäter erwischt. Anscheinend war der Temperaturfühler kaputt gegangen, so dass mein Kühlschrank in der Folge ununterbrochen kühlte. Davon habe ich nichts mitbekommen. Aber als Folge dessen musste ich einen neuen Kühlschrank kaufen, Energieklasse A++ natürlich, und einen höheren, monatlichen Abschlag an meinen Versorger zahlen. Und natürlich eine saftige Nachzahlung tätigen.
Ich ärgerte mich darüber, dass ich so viel Aufwand betreiben zu musste, um den Übeltäter zu identifizieren. Ich ärgerte mich, dass ich nicht einmal im Monat in den Keller an meinen Stromzähler gestiefelt bin und den aktuellen Stand abgelesen und fein säuberlich notiert habe. Ein Mehrverbrauch wäre so sicherlich früher aufgefallen. Trotzdem hätte ich mich auf die Suche begeben müssen und meine Geräte einzeln prüfen müssen. Mir wurde klar, dass ich bei meinem Energiebedarf ironischerweise im Dunkeln tappte.
Aber eigentlich ärgerte ich mich am meisten über den Status quo: Warum muss das ganze Prozedere so unnötig kompliziert sein? Warum sehe ich nicht in Echtzeit, welches Gerät wieviel verbraucht und werde gewarnt, wenn es einen auffallenden Mehrverbrauch gibt? Warum ist der Stromzähler immer am entferntesten Punkt im Haus, meistens im Keller? Als ob man es einem extra schwer machen möchte, den Stromverbrauch und dessen Kosten im Blick zu halten.
Das muss doch besser gehen! Und vor allem: Ich kann doch nicht der Einzige sein, der sich über solche Erfahrungen ärgern musste?
Altes System
Ich fand, dass dieses System furchtbar veraltet, extrem kundenunfreundlich und beschloss daher, etwas zu ändern.
Als erstes begann ich mich mit der Thematik um den Strom- bzw. Energieverbrauch eingehender zu beschäftigen und stellte fest, dass die Tragweite des Ganzen viel größer ist: Wie wird Strom produziert? Wer produziert den Strom? Über Recherchen zur Strompreisentwicklung kam ich dann letztlich zu den großen Themen der Energiewende und des Klimawandels.
Eine ganze Litanei an ungelösten Problemen und gesellschaftlicher Herausforderungen offenbarte sich vor meinen Augen. Ich stellte fest, dass sich die Berichterstattungen und öffentliche Wahrnehmung immer mehr mit dem Thema Energiewende und Klimawandel auseinander setzten. Auseinander setzen musste. Allerdings ohne erkennbaren Konsens.
Ein Gefühl der grimmigen Entschlossenheit machte sich in mir breit. Ich begann zu überlegen, zu recherchieren und sog alles auf, was mit meinem gesteckten Themenfeld zusammenhing: Energiewende, Klimawandel, E-Mobilität, Strom.
Dabei identifizierte ich wiederkehrende Muster und vor allem Probleme. Ich war offenbar nicht der einzige, der beispielsweise Probleme mit der undurchsichtigen Praxis des Strommarktes hatte.
Die Probleme fasse ich folgendermaßen zusammen:
- Probleme der Energiewende – Mangel an Perspektiven
- Andere Semantik – Klimawandel, Weltrettung, viel zu abstrakt. Die Erde muss nicht gerettet werden, sondern die Lebewesen darauf
- Probleme beim Stromverbrauch – Undurchsichtiger und kundenunfreundlicher Markt
- Kurzfristig vs. nachhaltig
- Mangelndes gesellschaftliches Verständnis für die grundsätzlichen Zusammenhänge zwischen Energieverbrauch- und Produktion, E-Mobilität und Smarthome
Der Einfachheit werden ich in diesem Blog Strom- und Heizungsverbrauch sowie deren Kosten als Energieverbrauch bzw. Energiekosten zusammenfassen.
